^MEINUNG
LESERFORUM
f
Wir sind gerne verrückt
D
HiFi-Fans werden oft für verrückt
erklärt: Editorial in STEREO 12/2014
V o lle Z u stim m u n g
H e rz lic h e n D a n k a n M ic h a -
el L a n g fü r das w u n d e rb a re
V o rw o rt in der aktu ellen S T E -
R E O . Solch e Z eilen erw arte ich
v o n ein em B o tsch after unseres
H o b b y s. V o lle Z u stim m u n g !
D er A nlass zu d iesen Z eilen ist
zw ar tra u rig u n d ta tsä c h lic h
rä tselh a ft. E gal, ich b in n a ch
w ie vor gern e v errü ck t.
Frank Zimmermann,
via Facebook
W o h lig es G efühl
M ich w ürde Ih re M ein u n g zu
dem In terv iew m it M P 3 -E r An-
der P rof. B ran d en b u rg in teres-
sieren , das in der T ageszeitu n g
„K urier“ vom 14. O ktober 2014
e rsch ien en ist. D a sagt er zum
B eisp iel a u f die Frage, ob m an
sich K lang au ch einbild en k ö n -
n e: „ W e n n ich fü r 2 0 0 0 E u ro
K a b e l fü r e in e S te re o a n la g e
kau fe und das w ohlige G efü h l
h a b e , d ass es b e sse r k lin g e n
w ird, d an n w erde ich d en b e s-
se re n K la n g a u c h ta tsä c h lic h
so w ah rn eh m en . B lin d test d arf
m a n h alt k ein en m a c h e n “. Zu
N eil Y ou n gs P o n o -P ro je k t und
L ossless-T on form aten : „Bei der
D isk u ssion um digitale F o rm a -
te und M u sik q u alität w ird viel
U n sin n erzählt. A ber w enn je -
m an d für das Falsche G eld aus-
g e b e n m ö c h te , h a b e ich k e in
P ro b le m d am it. Ic h p ersö n lich
w ürde ja eher in L au tsp rech er
o d er n e u tra l k lin g e n d e K o p f-
h ö rer in v estieren “. U n d zu H i-
R es-F o rm a ten : „E in e W ie d e r-
gabe m it 44,1 od er 4 8 kH z und
16 B it ist so nah e an der th e o -
re tisc h e n G re n z e d er H ö rfä -
h ig k eiten des M e n sch e n , dass
d e r z u sä tz lic h e A u fw a n d e i-
g e n tlich n ic h t n o tw en d ig ist“.
S c h lie ß lic h zu M P 3 -B itra te n :
„A b 192 kBit/s tu n sic h seh r
viele L eu te sch o n schw er, den
U nterschied zu einer C D zu h ö -
ren . 2 5 6 kBit/s sin d b e i M P 3
das H ö ch ste , w as sin n v o ll ist,
d an ach w ird es n ic h t m eh r viel
b esser“.
Wolfgang Kugler,
Hafnerbach (Österreich)
Es ist ohne Zweifel richtig, dass
MP3-Dateien mit entsprechend
hoher Bitrate recht ordentlich
klingen, wobei wir eher 320 als
192 kBit/s empfehlen würden.
Wenn es um die Hörbarkeit
von Klangunterschieden geht,
kommt es halt auch immer auf
die Probanden an. Wenn Sie ein
Durchschnittsergebnis haben
möchten, nehmen Sie x-be-
liebige Zuhörer und kommen
dann zu Ergebnissen wie „Eine
MP3-Datei mit 192 kBit/s kann
ein durchschnittlicher Hörer
nicht von der CD-Wiedergabe
unterscheiden.“ Wenn Sie aber
Juroren mit „goldenen Ohren“
hören lassen, kommen Sie zu
anderen Ergebnissen. Auch
die Sache mit dem Blindtest ist
eine immer wieder gern aufge-
stellte Forderung. Dabei wird
aber der psychologische Aspekt
vergessen: Blindtests setzen den
Juror unter Erfolgszwang und
versperren seine spontane Emp-
findung. Setzen Sie mal einen
Profi-W einkenner vor eine
Fernsehkamera, verbinden ihm
die Augen und lassen Sie ihn
verschiedene Weine verkosten:
Er wird teure und billige nicht
mehr unterscheiden können.
Nichtsdestotrotz stimmen wir
Prof. Brandenburg zu, dass es
in der High End-Branche auch
viel Einbildung gibt - wie übri-
gens auch bei Weinen. Und dass
man zuallererst in gute Laut-
sprecher oder Kopfrörer inves-
tieren sollte, ist zweifellos richtig.
Die Redaktion
D A B +-R adios testen
S T E R E O h at frü h er seh r gute
T e sts zu z a h lre ic h e n R a d io -
e m p fä n g e rn
d u rc h g e fü h rt.
N a ch d e m sic h das D ig ita lra -
d io D A B + n u n e rfre u lic h e r-
w eise au sbreitet, w äre es an der
Z eit, die aktu ellen, H iF i-k o m -
p a tib le n D A B + -T u n e r o d e r
D A B + -A d a p ter ein m al gen au -
er zu p rü fen. A n m ein er h o c h -
w ertigen A nlage ist der K lang
b ei D A B + tro tz der relativ ge-
ringen D atenrate von 120 kBit/s
z iem lich füllig und d etailreich
o h n e S tö rg e rä u s c h e , w e n n -
g le ich n a tü rlic h D V B -S n o c h
d e u tlic h b e sse r k lin g t. A n g e -
sich ts der zah lreich en und ex-
zellenten R ad iop rogram m e der
K u ltu rsen d er m it K lassik und
Jazz sollte S T E R E O d iesen B e -
re ich v erm eh rt th em a tisieren ,
zu m al n ic h t je d er die M ö g lich -
keit hat, D V B -S zu em p fan gen,
u n d U K W irg en d w an n a b g e -
sch altet w erd en w ird - in B ay -
ern b ei B R K lassik leid er sch o n
in ein ig en Jahren .
Dr. Ulrich Wälde, Heidelberg
DAB+ richtet sich vorrangig
an den mobilen Empfang. Für
die HiFi-Anlage empfehlen wir
DVB via Satellit oder Kabel.
Über 90 Prozent der Haushalte
in Deutschland nutzen einen
dieser beiden Übertragungs-
wege fürs Fernsehen - und soll-
ten ihn auch fü r hochwertigen
Radioempfang nutzen.
Die Redaktion
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Das vollständige Interview mit Prof. Brandenburg steht auf futurezone.at
148 STEREO 1/2015